Exkursion der Klassen 2aMT und 2bMT zur Käserei Plangger und zur Tirol Milch
Exkursion zur Käserei Plangger und zur Tirol Milch
Am 13.11.2025 fuhren die Klassen 2aMT und 2bMT zur Käserei Plangger und zur Tirol Milch.
Unsere erste Besichtigung führte uns zur Käserei Plangger in Niederndorf, wo wir sehr lehrreiche und interessante Informationen über den Betrieb erhalten durften. Das Unternehmen ist ein Familienbetrieb in 2. Generation seit 1956 und hat 55 Mitarbeiter. Der Betrieb verarbeitet im Jahr ca. 13 Mio. Liter Milch zu verschiedensten Produkten wie z. B. Weichkäse, Schnittkäse, Hartkäse, Butter, Butterschmalz, Joghurt und Topfen. Die Milch wird von rund 100 Bauern angeliefert.
Eine Besonderheit des Betriebes ist vor allem der Felsenkeller. Er wurde im Jahre 2015 unter dem eigenen Grund und Boden herausgesprengt. Der Keller hat eine Länge von 155 m, eine Breite von 12 m und eine Höhe von 8 m, und die Bauzeit betrug ca. 4 Monate. Der Reifekeller hat eine Temperatur von 12 °C und eine Luftfeuchtigkeit von 95 %. Im Felsenkeller liegen zurzeit rund 50.000 Laibe Käse, welche durch Roboter automatisch geschmiert werden. Der älteste Käse, den sie im Käsekeller lagern, hat ein Alter von ca. 16 Monaten. Die gesamte Käsereimilch wird einer Vorstapelung unterzogen, und die Menge und Kulturzugabe variiert je nach Käsesorte und -typ. Des Weiteren führen sie ein Listerien-Monitoring durch, welches von einem externen Labor übernommen wird.
Unsere zweite Exkursion führte uns zur Tirol Milch, die ihren Standort in Wörgl hat. Das Unternehmen wurde in den Jahren 1983 bis 1985 erbaut und bekam im Jahr 1985 die erste Milch angeliefert. Der Betrieb hat sich über die Jahre so stark entwickelt, dass er nun der zweitgrößte Milchverarbeiter Österreichs ist. Zurzeit werden an diesem Standort in Spitzenzeiten ca. 1 Mio. Liter Milch täglich angeliefert, was zu einem Jahresumsatz von rund 1,3 Milliarden Euro führt. Die Tirol Milch gehört seit 2010 zur Berglandmilch und beschäftigt allein an diesem Standort 220 Mitarbeiter, die in einem Dreischichtrad arbeiten und jeden Tag sechs verschiedene Milchsorten verarbeiten.
Im Betrieb erhielten wir nicht nur Einblick in das Käsewerk, sondern erfuhren auch etwas über das Salzbad, das Klärwerk, das Hochlagerregal, die Wärmegewinnung und die Anlieferungen. Das Hochlagerregal ist 27 Meter hoch, wird auf eine Temperatur von 2–4 °C eingestellt und die Bestückung der Regale erfolgt automatisch durch Roboter. Für die Käseproduktion stehen der Tirol Milch fünf Fertiger mit einem Fassungsvermögen von jeweils 27.000 Litern sowie ein Fertiger mit 13.000 Litern (für die Graukäseproduktion) zur Verfügung. Der Betrieb legt großen Wert auf eine umweltfreundliche Wirtschaftsweise. So wird die Wärme durch eine Hackschnitzelheizung gewonnen, und zusätzlich liefern Solaranlagen Strom für die Produktion. Des Weiteren verfügt die Tirol Milch über ein betriebseigenes Klärwerk.
Durch diese Exkursion konnten wir sehr viel mitnehmen und auch einiges Neues lernen. Das Highlight war auf jeden Fall der Felsenkeller bei der Käserei Plangger und das Hochregallager bei der Tirol Milch. Man konnte auch sehr gut den Unterschied zwischen den beiden Betrieben erkennen: Die Käserei Plangger ist ein Familienunternehmen, in dem noch sehr viel Handarbeit geleistet wird, aber dennoch bereits Automatisierung stattfindet. Bei der Tirol Milch ist die Automatisierung nicht mehr wegzudenken, da man eine so große Milchmenge nicht mehr händisch verarbeiten kann.
Wir möchten uns herzlich beim Firmenchef Reinhard Brunner (Käserei Plangger) und Betriebsleiter Thomas Schipflinger (Tirol Milch) für die Führungen und die Verköstigungen bedanken!
Ein Bericht von Verena Götschl
Klassensprecherin der Klasse 2aMT
Lehrbetrieb Obersteirische Molkerei eGen